Die Birke - Betula pendula

Die Pflanze:

Schon die alten Germanen waren überzeugt, dass Birken die menschlichen Leiden anziehen, sie sozusagen auf den Baum übertragen und so die Heilung unterstützen (Quelle Bruno Vonarburg). Bis heute werden Kinderwiegen aus Birkenholz hergestellt – vermutlich aus diesem Grund.

Überall ist sie anzutreffen. Ob in der Stadt, im Moor oder der Heide: Sie zeigt Flexibilität und Beweglichkeit, was ihren Standort angeht, und ist nicht wählerisch bei Bodenbeschaffenheit oder Nährstoffen. Was sie jedoch meidet, ist Schatten. Die Birke gehört zu den Lichtholzarten und benötigt für ihr Wachstum reichlich Licht.

Bis zu 30 m hoch und maximal 150 Jahre alt kann sie werden. Die Hängebirke im Speziellen hat eine mehrschichtige Krone, von der die Äste spitzwinklig abstehen, wobei die Enden nach unten „hängen“, daher auch der Name. Ihre Krone wird nicht besonders dicht und lässt somit viel Licht bis zum Boden hin zu. Auch die Rinde nimmt das Thema Licht auf. Sie erscheint leuchtend weiß, weil das in ihr enthaltene Betulin das Licht komplett reflektiert und den Baum vor einer Art „Sonnenbrand“ schützt.

Birken haben nicht nur eine besondere Beziehung zum Licht, sondern auch zum Wasser. So kann eine Birke in einem sehr feuchten Gebiet bis zu 70 Liter Wasser pumpen und über ihre Blätter verdunsten lassen, also im wahrsten Sinn des Wortes durch sich durchströmen lassen, weswegen sie auch oft zur Drainage eines feuchten Gebiets benutzt wurde.

Blütezeit: März bis Mai

Pflanzenfamilie: Birkengewächse (Betulaceae)

Bildhaft-charakteristische Beschreibung:

Geht man am Morgen früh, wenn die Sonne gerade aufgeht, durch eine Birkenallee, dann scheint es, als ob das Licht ätherisch und auf eine unerklärliche Art und Weise reflektiert wird. Hell, durchdringend und eigentümlich leuchtend. Kein Wunder sprach man früher den Birken eine besondere Beziehung zu Feen und Elfen zu oder bezeichnete sie gar selbst als eine tanzende Elfe. Sie galt unseren Vorfahren auch lange als Verkörperung der Liebes- und Muttergöttin (Zuther, S.144). Tatsächlich scheint es, wenn man unter einer Birke liegt und ihren Bewegungen zuschaut, als ob sie sich wiegt und tanzt und so die Luft und auch ihre Bewegungen sichtbar macht. Die Birke ist ein Inbegriff von Erneuerung und Jugendlichkeit. Da sie sehr schnell wächst, wird sie mit ihren 120–150 Jahren in der Baumwelt nicht alt, verglichen mit den hunderten von Jahren einer Eiche oder Linde. Für mich symbolisiert die Birke somit eine Leichtigkeit, Jugendlichkeit und Beweglichkeit, und es scheint, als würde sie uns auffordern, durchs Leben zu tanzen.

Hintergrund:

In der Volksheilkunde wird die Birke seit jeher für Frühlingskuren sowie zur Unterstützung von rheumatischen Leiden eingesetzt. Sie hat die Eigenschaft, Harnsäure aus dem Körper auszuleiten, und wird deswegen auch bei Gicht langfristig eingesetzt. Ihre Affinität zum Wasser zeigt sie auch bei ihrer positiven Beziehung zu den Nieren. In der Kosmetik findet sie häufig ihren Platz in Produkten gegen Zellulitis und Haarausfall.

Anwendungsgebiete:

  • bei Ödemen
  • stoffwechselanregend bei rheumatischen Erkrankungen und Gicht
  • unterstützende bei Blasenkatarrhen
  • bei Hautausschlägen
  • stärkend bei Haarausfall
  • bei Zellulitis
In folgenden Naturheilmitteln finden Sie die Birke als wichtigen Inhaltsstoff:

Quelle: Spagyros AG, Worb